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Wildbienen - www.kiv-lippe.de

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Wildbienen

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Als Wildbienen bezeichnet man sämtliche Arten der Bienen aus der Überfamilie Apoidea mit Ausnahme der als Nutztiere gehaltenen Honigbienen. Der Begriff Wildbiene hat keine Relevanz in der biologischen Systematik.
In der Zoologie war auch schon der Name Blumenwespen als Bezeichnung für diese Gruppe der Bienen geläufig. Damit drückte man die Ähnlichkeit mancher Bienengruppen, z. B. Maskenbienen oder Blutbienen, mit den verwandten Grabwespen aus. Für größere, pelzigere Arten, etwa Pelzbienen oder Hummeln, ist diese Bezeichnung aber nicht passend. Inzwischen wird diese Benennung auch kaum noch verwendet.
Der Begriff Wildbiene wird heute verwendet, um in Publikationen für die breite Öffentlichkeit, etwa Tipps zum Naturschutz, eine Abgrenzung zur Imkerei aufzuzeigen. Bei der umgangssprachlichen Bezeichnung Biene ist häufig die bekannteste Bienenart, die Westliche Honigbiene gemeint. Frei in der Natur lebende Kolonien von Honigbienen werden umgangssprachlich als „wilde Bienen“, „wildlebende Honigbienen“, „Wildvölker“, „Wildbienen“ oder „verwilderte Honigbienenkolonien“ bezeichnet.

Es werden ca. 30.000 unterschiedliche Wildbienenarten auf der Erde beschrieben, davon in Deutschland je nach Expertise, Alter der Publikation und verwendetem Artkonzept 548, gut 550 oder 574. In Baden-Württemberg leben dabei etwa doppelt so viele Arten wie in Schleswig-Holstein.
Die Arten unterscheiden sich optisch durch Größe, Färbung oder Musterung, sind aber vielfach nur schwer bis zur Art bestimmbar. Sie zeigen Längen zwischen 1,3 Millimetern und drei Zentimetern.
Gravierend verschieden sind hingegen die bevorzugten Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen. Viele solitär lebende Wildbienen sind auf eine einzige Pflanzenart oder Gattung angewiesen, sind also Nahrungsspezialisten (oligolektische Arten). Diese Arten sind also auch auf die Blühzeit ihrer Nahrungspflanzen angewiesen. Andere Arten hingegen können Pollen von verschiedenen Pflanzen nutzen, sind also eher Generalisten (polylektische Arten). Diese Arten können dann auch längere Zeit im Jahr aktiv sein. Staatenbildende Bienen wie die Hummeln und manche Schmalbienen (Lasioglossum) sind ebenso wie die Honigbiene polylektisch. Stets dient der Pollenvorrat als Nahrung für die Larven. Die erwachsenen (adulten) Tiere nehmen als Betriebsstoff insbesondere Nektar auf.
Der Pollen wird unterschiedlich zum Nest transportiert. Wichtig ist dabei meistens, dass die Bienen verzweigte Haare haben. Viele Arten transportieren den Pollen mit den Hinterbeinen (Beinsammler), zum Beispiel die Gattungen Lasioglossum, Halictus und Macropis. Die Sandbienen (Andrena) haben zusätzlich zu den Sammelhaaren an den Beinen auch ein mit Haaren umstandenes „Körbchen“ an den Hinterseiten des Thorax. Die Hummeln tragen ebenso wie die Honigbienen den angefeuchteten Pollen auf der Außenseite der Hinterbeine, die glatt ist, aber mit Haaren umgeben („Höschen“). Die Arten der Megachilidae haben an der Ventralseite des Hinterleibes dichte Haare („Bauchbürste“), mit denen sie den Pollen transportieren. Die Maskenbienen und Holzbienen verschlucken den Pollen und transportieren ihn im Kropf, aus dem sie ihn im Nest (mit dem ebenso gesammelten Nektar) wieder auswürgen.
Eine Besonderheit sind ölsammelnde Bienen wie die Macropis europaea, die an Gilbweiderich Pflanzenöl sammeln.
Verschiedene Bodenarten fördern jeweils das Vorkommen besonderer Wildbienen, da sie unterschiedliche Materialien zum Nestbau benutzen; 75 % nisten im Boden.
Erdnistende Wildbienen
Gefährdete Wildbienen

© by Kreisimkerverein Lippe e.V.
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